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Kalkulationsrelevanzkennzeichen in Produktkostenkalkulation

Hallo,
wir haben in unserer Fertigung Anlagen im Einsatz, die einem bestimmten Arbeitsplatz/Kostenstelle zugeordnet sind
In der Produktkostenkalkulation greifen wir dann auf den auf dieser Kostenstelle hinterlegten Tarif/Leistungsart (KP26) zu.
Bei 90 % der Fälle haben wir eine richtige Bewertung vorliegen, allerdings gibt es einige Produkte, die zwar auf dem selben Arbeistsplatz/KST gefertigt werden, für deren Herstellung aber nur ein kleiner Anteil der auf der KST zugeordneten Anlagen benötigt wird.
Meine Frage ist, ob es in der Plankalkulation möglich ist, mit Teiltarifen zu rechnen (z. B. in o. a. Fall, dass bei diesen Produkten nur 10 % des Standard-Kostenstellentarifs in der Produktkostenkalkulation berücksichtigt werden).
Habe gesehen, dass es in den Planungsrezepten (Transaktion C202 - Reiter Vorgänge) zwar die Möglichkeit gibt, mit Kalkulationsrelevanzkennzeichen zu arbeiten (Standard X = 100 %, 1 = 50 %, 2 = 25 %, 3 = 75%, keine Angabe = 0 %), wenn ich aber bspw. bei einem bestimmten Vorgang "1" (also 50 %) setze, wird bei Produktkostenkalkulation immer der volle Tarif gezogen - egal, welches Kennzeichen ich setze.
Kennt jemand eine Möglichkeit, wie o. a. Problem gelöst werden kann?
Zudem stellt sich die Frage, ob dann bei Istproduktion die KST dann auch nur mit dem Teiltarif entlastet wird und nicht mit dem vollen Tarif.
Vielen Dank für eure Hilfe
Tom

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6 Answers

  • Martin Munzel
    Martin Munzel
    Hallo Tom,
    ich würde an deiner Stelle verschiedene Leistungsarten verwenden, die dann jeweils den Anteil der Kosten repräsentieren, die für die Fertigung des Produktes anfallen.
    Viele Grüße,
    Martin
    ----------------
    Martin Munzel
    SAP-Berater, -Trainer, Autor, Geschäftsführer Espresso Tutorials GmbH
    martin.munzel@espresso-tutorials.com
  • TomL
    TomL (Author)
    Hallo Martin,
    vielen Dank für deine Antwort.
    An Leistungsarten hatte ich auch schon mal gedacht, allerdings schränkt uns hier unser Fertigungsleitsystem wahrscheinlich zu sehr ein (Maschinendatenerfassung ist mit Arbeitsplätzen gekoppelt/verbunden, in den Arbeitsplätzen sind dann fixe/starre Leistungsarten zugeordnet).
    Zudem sehe ich hier die Gefahr, dass eine neue Leistungsart, die nur für kalk. Zwecke benötigt wird, vermutlich dann zu große Auswirkung auf andere Bereiche (z. B. bei Pflege in Planungsrezepten) hätte, daher wollte ich das vermeiden.
    Nichts desto troz werde ich mich mal recherchieren, was neue Leistungsarten für den Fertigungsbereich bedeuten würden.
    Vielen Dank und und Frohe Weihnachten!
    Tom
  • Uwe
    Uwe
    Guten Morgen !
    Wenn der volle Tarif trotzdem verwendet wird, könnte es sein, dass das vollkommen ok ist. Ich würde immer erwarten, dass ich Änderungen im Mengengerüst der Kalkulation ( d.h. hier im Vorgang des Arbeitsplans ) auf die Einsatzmenge der Leistungsart auswirken. Daher die vielleicht dumme Frage: ist denn auch die Menge nicht reduziert ?
    Gruss
    Uwe Moesker
  • sbz
    sbz
    Hallo TomL,
    eine Kalkulationsrelevanz in Prozent kann man m.W. nirgendwo hinterlegen.
    Woran erkennt man die Vorgänge, bei denen weniger Leistung zu verrechnen ist? Grundsätzlich könnte man ein Template in der Umgebung '001' einrichten, dass bei den definierten Bedingungen eine prozentuale Gutschrift der Leistung errechnet. Templates können nicht nur in der Prozesskostenrechnung eingesetzt werden, sie können auch Leistungen von Kostenstellen verrechnen.
    Vorkalkulatorisch wird das in der Produktkalkulation automatisch berücksichtigt.
    Die Istrückmeldung würde dann zunächst in voller Höhe laufen, die nachgelagerte Template-Verrechnung mit Transaktion CPTA/CPTB würde dann die Istgutschrift auf der Leistungsart buchen.
    VG
    sbz
  • TomL
    TomL (Author)
    Hallo sbz,
    sorry für die späte Rückmeldung - ich habe deinen Vorschlag erst gestern gelesen.
    Das mit den Templates klingt sehr interessant, ich muss hier weiter vertiefen, da ich bisher mit diesen noch überhaupt keine Erfahrung habe, obwohl schon > 10 Jahre mit SAP arbeitend :-).
    Zu deiner Frage:
    Die Vorgänge, die reduziert bewertet werden müssten, erkennt man nur in Zusammenhang mit dem gefertigten Produkt.
    Vereinfachtes Beispiel:
    Beim Produkt A wird die Kostenstelle Verpackung in vollem Umfang mit allen dieser KST zugeordneten Anlagen benötigt (z. B. Verpackungsmaschine und Etikettierung)
    Beim Produkt B wird die selbe Verpackungsanlage (KST) verwendet, jedoch wird für die Herstellung des Produktes nur die Hauptverpackungsanlage ohne Etikettierung benötigt (Produkt wird nicht etikettiert).
    Natürlich könnte man jetzt eine separate Kostenstelle für die Etikettierung andenken, bei unserem Maschinenpark würde dies dann aber die Kostenstellenanzahl um fast 50 % erhöhen, daher möchte ich nach Möglichkeit davon Abstand halten und hier mit reduzierten Tarifen im Abhängigkeit vom produzierten Produkt arbeiten, da nur ca. 10 % unserer Produkte von dieser Thematik betroffen sind und dies durchaus verwaltbar erscheint.
    Ob im Template diese Abhängigkeit (Kostenstelle/Leistungart - gefertigtes Produkt - variabler Tarifabschlag) dargestellt werden können, ist eine andere Frage ...!?
    Gruß
    TomL
  • sbz
    sbz
    TomL:
    Hallo sbz,
    sorry für die späte Rückmeldung - ich habe deinen Vorschlag erst gestern gelesen.
    Das mit den Templates klingt sehr interessant, ich muss hier weiter vertiefen, da ich bisher mit diesen noch überhaupt keine Erfahrung habe, obwohl schon > 10 Jahre mit SAP arbeitend :-).
    Zu deiner Frage:
    Die Vorgänge, die reduziert bewertet werden müssten, erkennt man nur in Zusammenhang mit dem gefertigten Produkt.
    Vereinfachtes Beispiel:
    Beim Produkt A wird die Kostenstelle Verpackung in vollem Umfang mit allen dieser KST zugeordneten Anlagen benötigt (z. B. Verpackungsmaschine und Etikettierung)
    Beim Produkt B wird die selbe Verpackungsanlage (KST) verwendet, jedoch wird für die Herstellung des Produktes nur die Hauptverpackungsanlage ohne Etikettierung benötigt (Produkt wird nicht etikettiert).
    Natürlich könnte man jetzt eine separate Kostenstelle für die Etikettierung andenken, bei unserem Maschinenpark würde dies dann aber die Kostenstellenanzahl um fast 50 % erhöhen, daher möchte ich nach Möglichkeit davon Abstand halten und hier mit reduzierten Tarifen im Abhängigkeit vom produzierten Produkt arbeiten, da nur ca. 10 % unserer Produkte von dieser Thematik betroffen sind und dies durchaus verwaltbar erscheint.
    Ob im Template diese Abhängigkeit (Kostenstelle/Leistungart - gefertigtes Produkt - variabler Tarifabschlag) dargestellt werden können, ist eine andere Frage ...!?
    Gruß
    TomL

    Hallo TomL,
    die Template-Verrechnung ist ein mächtiges Werkzeug, hier kann man z.B. eigene Formeln für die Verrechnung eintragen, z.B. minus 100% der Verrechnungsmenge, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt ist. Die Frage ist, ob man an den Stammdaten des produzierten Materials, an der Stückliste oder dem Arbeitsplan erkennen kann, ob eine Etikettierung erfolgt. Falls diese nicht erfolgt, z.B. weil der Steuerschlüssel des Arbeitsplanes dann einen anderen Wert hat, könnte man dies in die Bedingung der Templateverrechnung aufnehmen.
    VG
    sbz