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Ergebnisermittlung für Projekte

Hallo zusammen,
ich stehe vor einem Problem bei der Ergebnisermittlung im Projektsystem. Die Methode 01 = erlösproportional mit Gewinnrealisierung liefert die gewünschten Abgrenzungsergebnisse / Kategorien. Allerdings besteht die Anforderung den Fertigstellungsgrad (FSG) nicht erlösproportional zu ermitteln, sondern manuell vorzugeben. Diese Funktionalität ist bei der Methode 07 auf Basis einer Fortschrittsversion gegeben. Allerdings ist die Methode für die Berechnung von POC-Werten gedacht. Hat jemand eine Idee, wie man die Methoden "mischen" könnte? Ich habe bereits versucht die Parameter "Abgrenzungsart" und "Gewinnkennzeichen" anzupassen. Bei meinen Versuchen der Abgrenzungsart "L" ein anderes Gewinnkennzeichen mitzugeben, wurde der FSG aus der Fortschrittversion ignoriert.
Bei der Bewertungsmethode 01 ist für uns vor allem wichtig, dass es hiermit möglich ist, den WiP-Wert nicht über den geplanten Erlös hinaus ansteigen zu lassen. Stichwort Festpreis. Übersteigen die Kosten den geplanten Erlös, bildet das System "Rückstellungen für drohenden Verlust". Saldiert man nun den ermittelten WiP-Wert und die Rückstellungen, bleibt ein Saldo in Höhe des Planerlöses.
Kurz zusammengefasst, hat jemand eine Idee, wie man die erlösproportionale Bewertungsmethode verwenden und einen Fertigstellungsgrad von außen mitgeben kann.
Vielen Dank im Voraus und Gruß
heba

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4 Answers

  • Martin Munzel
    Martin Munzel
    Hallo heba,
    ich habe mit dem Fertigstellungsgrad noch nicht gearbeitet, weil es mir arg kompliziert erscheint, das zu pflegen; ich meine aber, dass der Fertigstellungsgrad tatsächlich nur mit der POC-Methode funktioniert, weil es da ja auch genau um den Fertigstellungsgrad geht.
    Wenn Du jetzt nicht die POC-Methode verwenden willst, wie genau sind Deine Anforderungen? Du hast ein Festpreisprojekt. Wird dies erst am Ende des Projektes fakturiert oder schon vorher? Gibt es Teilrechnungen oder Anzahlungen?
    Du kannst die Bildung von Rückstellungen für drohende Verluste verhindern, indem Du im Block Mindestwerte bei den Rückstellungen einen extrem hohen Betrag, z.B. 10 Milliarden, einträgst. Dies ist ein Schwellwert, d.h. solange die ermittelten Rückstellungen nicht mindestens 10 Milliarden betragen, werden keine gebildet.
    Schau Dir ansonsten mal die Gewinnkennzeichen E, O, K und C an. Bei K kannst Du bei der Ergebnisermittlung die Kosten des Umsatzes manuell eingeben. Bei C wird der WIP erst aufgelöst, wenn das Projekt technisch abgeschlossen ist, egal wie hoch der Istumsatz ist.
    Und prüfe, ob der Parameter Gewinnprozentsatz ("GewinnprozSatz") Dir weiterhilft. Damit kannst Du einen angenommenen Gewinnprozentsatz vorgeben, an dem sich das Projekt orientiert.
    Ich hoffe, das hilft weiter - ansonsten frag einfach noch detaillierter!
    Gruß, Martin
    ----------------
    Martin Munzel
    SAP-Berater, -Trainer, Autor http://www.martin-munzel.com
  • heba
    heba (Author)
    Hallo Martin,
    danke für deine Antwort. Es ist in der Tat etwas aufwändiger, wenn man den Fertigstellungsgrad manuell im System pflegen muss. Ist aber machbar, wenn die Anzahl der PSP-Elemente überschaubar ist.
    Hintergrund ist, dass bei Projekten der tatsächliche Fertigstellungsgrad sich nicht wirklich an einer Erlös- bzw. Kostenproportionalität festmachen lässt. Für eine externe (HGB-konforme) Betrachtung haben wir uns für die Methode 02 entschieden. Hier wird ja das Projekt für die GuV bis zum Abschluss immer gewinnneutral gestellt, auch dann wenn Teilrechnungen gestellt wurden.
    Für die eine interne Betrachtung würden wir gerne die Zwischengewinne wie in Methode 01 ausweisen. Hier ist uns wichtig, was die Methode auch berücksichtigt, dass, wenn die Kosten über Plan steigen, eventuell sogar den geplanten Erlös übersteigen, nie über den Planerlös hinaus abgegrenzt wird. D.h. Teilerlös + Saldo aus Rückstellungen und WiP-Wert = Planerlös. Diese Bewertungsmethode erfüllt also dahingehend unsere Anforderungen. Wenn jetzt noch der FSG manuell vorgebbar wäre, und nicht durch das System als Quotient aus Isterlös und Planerlös errechnet würde, wäre alles schön.
    Die Methode 07 bildet gnadenlos WiP, wenn die errechneten Kosten (= FSG x Plankosten) kleiner sind als die Istkosten. Also eventuelle Isterlöse + WiP-Wert übersteigen den Planerlös = Festpreiswert.
    Diese Systemverhalten ist eben nicht gewünscht.
    Hast du Informationen, wie andere Unternehmen ihre Festpreisprojekte abgrenzen?
    Gruß
    Helmut
  • Martin Munzel
    Martin Munzel
    Hallo Helmut,
    ich kenne Festpreisprojekte hauptsächlich aus dem Anlagenbau, und da wird normalerweise mit Anzahlungen und nicht mit Teilrechnungen gearbeitet. Die Anzahlungen sind keine Erlöse, deshalb sind hier immer sämtliche Kosten WIP, solange das Projekt nicht endfakturiert ist. Intern wurde dann teilweise POC nach IFRS eingesetzt, wo dann der Fertigstellungsgrad aufgrund des Verhältnisses der Istkosten zu den Plankosten automatisch ermittelt wurde.
    Hilft Dir evtl. die Möglichkeit, die COS manuell einzugeben (siehe mein vorheriger Beitrag)?
    Viele Grüße,
    Martin
    ----------------
    Martin Munzel
    SAP-Berater, -Trainer, Autor http://www.martin-munzel.com
  • heba
    heba (Author)
    Hallo Martin,
    nach neuesten Informationen wird vermutlich bei uns zukünftig auch nur noch mit Anzahlungen gearbeitet. Dann unterscheiden sich die Methoden 01 und 02 in der Berechnung des WiP auch nicht. Der FSG ist ja dann bei Methode 02 immer gleich "Null".
    Ich werde mal mein Glück mit der Methode 07 und einem Userexit versuchen. Vielleicht gelingt es mir hier die WiP-Werte zu "deckeln" in dem ich die Planwerte nachlese und die Abgrenzungskategorien für Rückstellungen und WiP anpasse.
    Gruß
    Helmut